Aktuelles

Vorankündigung

Geführte Exkursion nach Osnabrück am Mittwoch, 15. Mai 2024, 13 – 19 Uhr
zum Felix-Nussbaum-Museum und zur Synagoge der Jüdischen Gemeinde Osnabrück

Ablauf der Exkursion:
- Abfahrt 13.00 Uhr ab (ehem.) ZOB – früherer Busbahnhof am Markt
- 14.30 – 16.00 Uhr: Führung im Felix-Nussbaum-Museum – in zwei Gruppen
- 16.30 – 18.00 Uhr Besuch der Jüdischen Gemeinde, Beginn mit Tee/Kaffee/Plätzchen,
anschließend: Führung in Synagogenraum und Gemeinderäume - 
Rückkehr geplant gegen 19.00 (Ankunft wieder am ehem. ZOB)

Kosten: pro Person 30,00 € (beinhaltet Fahrt, Führungen, Eintritte – der Betrag wird zum Beginn der Fahrt eingesammelt)
Anmeldung bei: Gerhard Naber, Wilhelm-Leuschner-Str. 3, Tel.: 0 59 21-3 58 86,
Mail: gerhardnaber2@gmail.com
Die Zahl der Teilnehmenden ist auf 40 begrenzt.

Herzlich laden wir ein zum Besuch zweier wichtiger Orte für das jüdisch-christliche Gespräch in Osnabrück:


Das Felix-Nussbaum-Museum, 1998 nach Plänen des amerikanischen Architekten Daniel Libeskind errichtet, enthält die weltweit größte Sammlung der Werke des Osnabrücker Künstlers Felix Nussbaum. Eines seiner frühesten Werke „Die beiden Juden“ von 1926 zeigt eine Leitlinie im Schaffen Nussbaums: Die Suche nach Selbstvergewisserung als Jude mit den Mitteln der Kunst. Nach 1933 musste er aus Deutschland fliehen: u.a. über Brüssel und einem Lager in St. Cyprien (Süd- Frankreich); schließlich fand er den Tod in Auschwitz, zusammen mit seiner Frau Felka Platek.


Die heutige Synagoge der jüdischen Gemeinde hatte mehrere Vorläufer: den ersten 1360, den vorläufig letzten mit einem imposanten Bau an der Rolandstraße aus dem Jahr 1906. Sie wurde im Pogrom November 1938 zerstört. Der Neubeginn der Gemeinde nach der Shoah begann 1945/1946 mit 64 Mitgliedern. Die Zahl erhöhte sich nach der Zuwanderung vor allem russischer Jüdinnen und Juden in den 90er Jahren auf über 1000. Die 1969 eingeweihte heutige Synagoge an der Bärlage musste deshalb 2010 renoviert und erweitert werden. Heute ist sie das Zentrum einer lebendigen jüdischen Gemeinde. 


Schabbat, 7.10.2023 - Der schwärzeste Tag in der israelischen Geschichte (Natan Sznaider)

Am 7.10.2023 fielen die Terrorbanden der Hamas und des Islamischen Dschihad in Israel ein und ermordeten systematisch und wahllos Jüdinnen und Juden (und solche Menschen, die sie für Juden hielten) auf barbarische Art und Weise - nur deshalb, weil sie Juden waren. Unter den über 1400 toten Opfern, mehr als 4000 Verletzten und 200 Verschleppten sind Babies, Kinder, Junge Menschen, Eltern, Großeltern und alte Menschen, Zivilisten und Soldaten . Es ging und geht den militanten Islamisten um die Vernichtung des jüdischen Staates und der Juden. Sie nehmen dabei in Kauf, dass auch die palästinensische Zivilbevölkerung unter der israelischen Selbstverteidigung massiv zu leiden hat.

Dieser Pogrom hat die Menschen in Israel in einer seit der Shoah nie erlebten Weise getroffen und verstört. Eine ganze Nation trauert. Nichts wird mehr so sein, wie vor dem 7.10. Seither steht der Staat Israel in der Gefahr, seine eigene Existenz möglicherweise auch gegen die Hisbollah und gegen den Iran, die Israel als Todfeind betrachten, verteidigen zu müssen.

In Deutschland beeilten sich fast unmittelbar nach dem Angriff Kommentare, den Massenmord als mehr oder weniger verständliche Reaktion einzuordnen, zu relativieren, zu rechtfertigen oder gar öffentlich zu bejubeln.

Was ist in dieser Situation zu tun?

Das Forum Juden/Christen hat gemeinsam mit dem Verein Erinnerung mit Zukunft e.V. am 9.10. eine Stellungnahme veröffentlicht, die von den Grafschafter Nachrichten veröffentlicht wurde. Am 12.10. hielt das Forum ein Gebet um Frieden in Israel und eine Kundgebung ab, in der zu dem Pogrom und seinen Folgen kritisch Stellung genommen wurde. Zudem hat der Vorstand einen Leserbrief in den Grafschafter Nachrichten publiziert.


Demonstration am 26.1.2024

Grafschaft steht auf

gegen Rechtsradikalismus für Demokratie


9000 Bürgerinnen und Bürger der Grafschaft Bentheim versammelten sich am 26.1.2024 auf dem Marktplatz in Nordhorn. Aufgerufen zu der Kundgebung und dem anschließenden Demonstrationszug hatte das Grafschafter Netzwerk für Demokratie, Vielfalt und Nachhaltigkeit. Neben anderen Akteuren der Zivilgesellschaft war auch das Forum Juden/Christen vertreten. Für das Forum sprach Irmgard Kirsch-Kortmann.


MITTWOCH, 14. Februar 2024, 19.00 in der Kapelle des Klosters Frenswegen


Im Gespräch mit Rabbiner

Dr. Gábor Lengyel


Israel nach dem „schwärzesten Tag“ seiner Geschichte…

…und was das uns angeht!


Zu diesem Thema lädt das Forum Juden/Christen am 14.2. um 19.00 Uhr in die Kapelle des Klosters Frenswegen ein. Referent ist Rabbiner Dr. Gábor Lengyel aus der Liberalen Jüdischen Gemeinde Etz Chaim in Hannover. Rabbiner Lengyel wird zunächst einen persönlichen Rückblick auf den 7.10.2023 geben – den „schwärzesten Tag in der Geschichte Israels“ (N. Sznaider). Anschließend wird er im Gespräch die aktuelle Lage in Israel und mögliche Perspektiven erörtern.



Bericht über Vortrag von Rabbiner Gábor Lengyel

Das unfassbar brutale Massaker an Jüdinnen und Juden in Israel hat ein tiefes Trauma in Israel ausgelöst und Erinnerungen an die Shoah wachgerufen. Über 1200 Menschen wurden von den Terrormilizen Hamas und Islamischer Dschihad ermordet, vergewaltigt, geschändet, Tausende verletzt, hunderte Geiseln verschleppt. Das Vertrauen in die Sicherheitsversprechen der Regierung Netanjahu ist vollständig zerstört. Seitdem befindet sich der Staat Israel in einem Krieg gegen die terroristischen Milizen der Hamas und des Islamischen Dschihad – mit noch unabsehbaren Folgen.


Im April 2023 referierte Rabbiner Lengyel bereits zum Thema "Was ist los in Israel?"

1941 in Budapest geboren, hat Gábor Lengyel das Ghetto und den Holocaust überlebt. Sein Weg führte ihn von Ungarn über Israel nach Deutschland. Hier studierte er und war von 1972 bis 2003 in der Industrie tätig. Im Alter von 62 Jahren begann Legyel ein Rabbinatsstudium und erhielt 2009 die Smicha (Ordination). Er engagiert sich insbesondere im interreligiösen Dialog mit Muslimen und Christen und erhielt dafür 2023 den „Deutschen Dialogpreis“. Im selben Jahr wurde Lengyel vom israelischen Staatspräsidenten Herzog zu einer persönlichen Audienz empfangen.

Mit seinen 83 Jahren ist Rabbiner Lengyel ein gefragter Referent und Gesprächspartner, der die Situation in Israel, aber auch hierzulande mit scharfem Blick und klugem Urteil beobachtet. Er hält sich regelmäßig in Israel auf und tauscht sich dort mit vielen alten Weggefährten und Gesprächspartnern in Religion, Universität und Politik aus.

Die Veranstaltung des Forums Juden/Christen bietet die Chance, aus erster Hand Informationen und Einschätzungen zum „schwärzesten Tag“ in der Geschichte Israels und zur aktuellen Lage zu erhalten. Im Gespräch werden zudem mögliche Perspektiven für Israel und uns, für jüdische und muslimische Menschen in Deutschland erörtert.




Gottesdienst zur

Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit

2024 – 5784/5785

(bis 2023: „Woche der Brüderlichkeit“)

am 3.3.2024 um 18.00 Uhr

in der Kapelle des Klosters Frenswegen



Die „Woche der Brüderlichkeit“ findet seit 1952 im März jeden Jahres statt. Von diesem Jahr an hat der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit sie umbenannt, weil der Begriff „Brüderlichkeit“ heute nicht mehr gebräuchlich ist. Die Gesellschaften erinnern an die historische Schuld und stellen sich der bleibenden Verantwortung angesichts der von Deutschen betriebenen Vernichtung jüdischen Lebens. Sie wollen auf diesem Weg den jüdisch-christlichen Dialog fördern. Im Rahmen der zentralen Veranstaltung wird seit 1968 die Buber-Rosenzweig-Medaille verliehen. Schirmherr ist der Bundespräsident. Die „Christlich-Jüdische Zusammenarbeit 2024 – 5784/5785“ steht 2024 unter dem Motto „The sound of dialogue – Gemeinsam Zukunft bauen“. Die Buber-Rosenzweig-Medaille erhält in diesem Jahr der Pianist Igor Levit.


11.4.2024 19.00 Uhr im Kloster Frenswegen Aktuelle Informationen werden hier und in den GN sowie in sozialen Netzwerken veröffentlicht.

FAIR PLAY - JEDER MENSCH ZÄHLT!?
Jüdische Sportlerinnen und Sportler
im Nationalsozialismus – 
ausgegrenzt. gedemütigt. verfolgt. vergessen.

Referent: Norbert Voshaar


Dass jüdische Sportlerinnen und Sportler in vielen Vereinen im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts mitgewirkt und manche von ihnen Höchstleistungen erbracht haben, wird heute erst langsam wiederentdeckt. Sie wurden in der Zeit des Nationalsozialismus systematisch ausgeschlossen und gedemütigt; viele sind verfolgt und ermordet worden. Fast alle sind in Vergessenheit geraten. Der Vortrag wird an Beispielen aus den Sportdisziplinen Fußball und Leichtathletik/Turnen zeigen, wie es jüdischen Männern und Frauen in dieser Zeit ergangen ist. Auch an Sportlerinnen und Sportler aus der Grafschaft wird erinnert. Der Vortrag zielt darauf, diese Menschen dem Vergessen zu entreißen und gegen den wieder auflebenden Antisemitismus in Sport und Gesellschaft Widerstand zu leisten.


Aufwändige Präsentation der Stolpersteine Nordhorn online


Die App Stolpersteine-Guide bietet die Möglichkeit, in vielen Orten Stolpersteine auf Rundgängen aufzusuchen und sich über die Jüdinnen und Juden zu informieren, die in der Shoah verfolgt und ermordet wurden. Die App ist für Smartphones beider Betriebssysteme verfügbar; die Beschreibungen der Stolpersteine können aber auch über eine Webseite aufgesucht werden.

In Kürze werden zu den Stolpersteinen in Nordhorn noch jeweils kurze Videos mit Erläuterungen hinzugefügt.



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