In Planung
2025, 2. Halbjahr
21.8. Friedensgebet
17.9. Exkursion nach Westerbork, Abfahrt 11 Uhr ab Bahnhof.
29.10. Vortrag Prof. Klaus Wengst zum Oratorium Paulus von Mendelssohn-Bartholdy, 19.00 Uhr Kloster
07.11. Putzen der „Stolpersteine“ in Nordhorn: ab 14:00 Uhr, Kirchenschiff Nordhorn (Burgstr. 10).
9.11. Jährliches Gedenken an die Reichspogromnacht
18.11. Mitgliederversammlung mit Vortrag von Martin Heimbucher in der Aula des Klosters

Besuch der Gedenkstätte Kamp Westerbork (NL)
Für Mittwoch, den 17. September 2025, bietet das Forum Juden/Christen einen Besuch der Gedenkstätte Kamp Westerbork (NL) an.
Das ehemalige Lager Westerbork in der Provinz Drenthe wurde 1939 als Sammellager für die vielen jüdischen Flüchtlinge aus Deutschland von jüdischen Institutionen eingerichtet. Mit der Besetzung der Niederlande 1940 übernahmen die deutschen Behörden die Leitung des Lagers, das nunmehr ein „Durchgangslager“ war, wo Jüdinnen und Juden sowie Sinti und Roma aus ganz Niederlande, darunter auch viele deutsche Geflüchtete, zusammengebracht wurden. Fast alle Nordhorner Jüdinnen und Juden, die in deutschen Vernichtungslagern in Osteuropa ums Leben kamen, waren zuvor im Sammellager Westerbork. .
An jedem Dienstag fuhr ein Zug mit etwa tausend Totgeweihten Richtung Osten, vor allem nach Auschwitz-Birkenau und Sobibor – insgesamt in 93 Transporten mit 107.000 Menschen. Zu den letzten Deportierten gehörten etwa Anne Frank mit ihrer Schwester Margot, die jüdisch-katholische Edith Stein oder Etty Hillesum.Die Ausstellung im Gedenkzentrum erzählt die Geschichte von Westerbork, vor allem anhand persönlicher Geschichten, von Deportierten, aber auch von Wachen, Lokführern, Nachbarn und Menschen, die Juden beim Untertauchen oder bei der Flucht halfen.
Zum Programm des Besuchs gehören ein Einführungsvortrag mit Film, selbstständige Erkundung der Ausstellung, Führung über das Lagergelände (zu erreichen mit einem Shuttlebus). Zwischendurch kann das Museumscafé und der Museumsshop aufgesucht werden.
Der Bus (max. 30 Tln.) fährt am 17.9.25 um 11 Uhr vom neuen (!) Busbahnhof (beim BEB-Bahnhof) ab und wird gegen 19 Uhr zurück sein. Der Teilnehmerbeitrag beträgt 25 Euro, zahlbar bar im Bus oder auf Konto „Naber“: DE73 2806 99560150636600 (Grafsch. Volksbank).
Die Anmeldung (möglichst bis 10. September) an Gerhard Naber, Wilhelm-Leuschner-Str. 3, 48527 Nordhorn, Tel.: 05921-35886, Mail: gerhardnaber2@gmail.com.

Synagoga und Ecclesia in unserer Zeit. Skulptur von Joshua Koffmann 2015/Saint Joseph’s University in Philadelphia (USA)
Das Forum Juden/Christen Nordhorn lädt ein
Die Situation in Israel, der Westbank, in Gaza und dem gesamten Nahen Osten beherrscht die Schlagzeilen der Medien und die öffentliche Diskussion. Das Forum Juden/Christen Nordhorn hat immer wieder seine
Verbundenheit mit Israel und Jüdinnen und Juden
bekundet, auch wenn dort eine demokratisch gewählte Regierung eine Politik betreibt, die alles andere als friedensförderlich ist. Warum tun wir das? Weil wir überzeugt sind, dass die jahrtausendealte Verachtung, Ausgrenzung und Verfolgung jüdischer Menschen, die Christen und Kirchen verübt haben, tiefe Ursachen haben und ein völliges Umdenken erfordern. Diese Ursachen reichen bis in
Grundentscheidungen des Glaubens hinein, denen wir nachgehen wollen. Eine solche Rechenschaft über den eigenen Glauben und seine Geschichte ist die Voraussetzung für ein neues Verhältnis von Juden und Christen, von Kirche und Synagoge. Daraus kann und soll eine neue
Praxis im Dialog und in der Begegnung und in Solidarität mit Juden entstehen. Dafür ist kein Theologiestudium erforderlich. Alle, die daran interessiert sind, sich kritisch mit zentralen Fragen des christlichen Glaubens auseinander zu setzen, sind eingeladen zu einem Gesprächskreis.
Thema: „Ich glaube an den Gott Israels.
Wie Christen ihren Glauben in der Begegnung mit Juden neu bedenken können“
Wir wollen uns gemeinsam austauschen über Fragen wie:
- Glauben Christen und Juden an denselben Gott?
- Warum ist das christliche Glaubensbekenntnis für Juden ein unüberwindbares Ärgernis?
- Ist Jesus Gottes Sohn und der Messias?
- Ist Jesus am Kreuz für uns gestorben?
- Hat der neue Bund den alten Bund ersetzt?
- Was geht uns als Christinnen und Christen das jüdische Gesetz – die Torah – an?
- Was ist das Neue am Neuen Testament?
- Lesen Juden und Christen die hebräische Bibel (das „Alte Testament“) unterschiedlich?
Ort: Änderung für den ersten Termin:
Altreformierte Gemeinde, Paul-Gerhardt-Str. 2, Nordhorn
Zeit: Einmal im Monat, jeweils von 19.00 bis 21.00 Uhr; 5 Abende (bei Interesse auch mehr)
Beginn: Mittwoch, den 10.9.2025; weitere Termine nach Verabredung
Teilnehmerzahl: Damit ein gutes Gespräch zustande kommen kann, müssen wir die Zahl auf 20 Teilnehmer begrenzen. Es wäre für die Kontinuität des Gesprächs schön, wenn die Teilnehmer/-innen möglichst regelmäßig dabei sein können.
Anmeldung bis zum 5.9.25 bei: Hartmut Lenhard, Mail: hartmut.lenhard@t-online.de; Tel. 01703243192
Vorankündigung
Vortrag von Prof. em. Dr. Klaus Wengst zum Oratorium Paulus von Mendelssohn Bartholdy
MITTWOCH, 29.10.25, 19.00 UHR, KAPELLE - EINTRITT FREI
Thema
„Die Wandlung des Christenverfolgers Saulus zum Apostel Paulus sollte es sein.“ Antijüdische Klischees im Libretto des Oratoriums „Paulus“
Das Zitat im Titel steht in einem Programmheft zur Aufführung des Oratoriums „Paulus“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Die Wendung „vom Saulus zum Paulus werden“ ist ein geflügeltes Wort geworden. Es steht für einen Wandel vom Schlechten zum Guten. Das Schlechte wird in ihm vom Judentum repräsentiert, während das Christentum auf die Seite des Guten zu stehen kommt. Und so erscheinen im Oratorium „die Juden“ bzw. „das Volk“ (Israel) durchgängig und pauschal als „die Bösen“. Die wunderbare Musik kann diesen Eindruck verstärken und damit auch antijüdische Klischees der Kirchengeschichte.
Sollte sie deshalb nicht aufgeführt werden? Das wäre schade. Aber es wäre gut, sich als Hörende bewusst zu machen, dass diese Sicht nicht den neutestamentlichen Texten entspricht. Die Hauptperson des Oratoriums hieß nicht zuerst Saulus und dann Paulus. Vor allem aber ist zu fragen: Wen hat Saulus Paulus vor der Wende seines Lebens warum wie „verfolgt“? Und wie hat er nach Zeugnissen in seinen Briefen diese Wende selbst verstanden
Der Eintritt ist frei. Um eine Spende für die Arbeit des Forums wird gebeten.
Skandalöse Erklärung des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen
Am 27. Juni 2025 veröffentlichte der Zentralausschuss eine Stellungnahme zu Israel und Palästina, in der er sich in eklatant einseitiger und geradezu israelfeindlicher Weise äußert. Der Vorsitzende des höchsten Organs des ÖRK zwischen den Vollversammlungen ist Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm. Er ist der ehemalige Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und ehemaliger Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Dass ausgerechnet unter seinem Vorsitz eine solche Erklärung veröffentlicht wurde, ist beschämend.
Die Erklärung kann abgerufen werden unter dem Link:
https://www.oikoumene.org/de/resources/documents/statement-on-palestine-and-israel-a-call-to-end-apartheid-occupation-and-impunity-in-palestine-and-israel
Der Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit hat dazu eine scharfe Zurückweisung veröffentlicht, die wir im Original zur Kenntnis geben.
Verleihung des Blickwechsel-Preises an Gerd Naber
Preisträger des Blickwechsel-Preises des Vereins "Begegnung – Christen und Juden. Niedersachsen e.V." ist in diesem Jahr unser Vorsitzender Gerhard Naber. Er erhält den Preis für sein innovatives und langjähriges Engagement im christlich-jüdischen Dialog in Niedersachsen.
Ort der Preisverleihung:
Kapelle des Klosters Frenswegen
Zeit: 19. Juni, 16.00 Uhr
Die Grafschafter Nachrichten brachten am 13.6.25 einen Bericht über die bevorstehende Preisverleihung auf der ersten Seite des Lokalteils und auf GN online
Aufwändige Präsentation der Stolpersteine Nordhorn online
Die App Stolpersteine-Guide bietet die Möglichkeit, in vielen Orten Stolpersteine auf Rundgängen aufzusuchen und sich über die Jüdinnen und Juden zu informieren, die in der Shoah verfolgt und ermordet wurden. Die App ist für Smartphones beider Betriebssysteme verfügbar; die Beschreibungen der Stolpersteine können aber auch über eine Webseite aufgesucht werden.
In Kürze werden zu den Stolpersteinen in Nordhorn noch jeweils kurze Videos mit Erläuterungen hinzugefügt.

Gerade erschienen:
Benny Morris
Die Geburt des palästinensischen Flüchtlingsproblems
Eine Neubetrachtung
Übersetzung: Hartmut Lenhard
826 Seiten, Klappenbroschur
3 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-702-4
Erschienen: 2025
Verlag: Hentrich & Hentrich Leipzig
Preis: 39 €
Benny Morris‘ Buch „The Birth of the Palestinian Refugee Problem (1947–1949)“ ist ein Klassiker der Geschichtsschreibung des Nahen Ostens. Seine Enthüllungen darüber, wie und warum 700.000 Palästinenser während des arabisch-israelischen Krieges 1948 ihre Heimat verließen und zu Flüchtlingen wurden, stellten 1988 die widersprüchlichen zionistischen und arabischen Interpretationen in Frage. Während Erstere behaupteten, die Palästinenser seien freiwillig gegangen, unterstellten Letztere eine gezielte Vertreibung. Die überarbeitete Neuausgabe „The Birth of the Palestinian Refugee Problem Revisited“, die hier in deutscher Erstübersetzung vorgelegt wird, berücksichtigt erstmals zugängliche israelische Militärarchivakten und nachrichtendienstliche Unterlagen.

Benny Morris
ist emeritierter Professor der Geschichte an der Ben-Gurion-Universität des Negev und ein renommierter Vertreter der „Neuen Historiker“. Er publizierte zahlreiche Beiträge zum arabisch-israelischen Konflikt